Glockenguß zu Attendorn

Zu Attendorn, einem kölnischen Städtchen in Westphalen, wohnte bei Menschengedenken eine Wittwe, die ihren Sohn nach Holland schickte, dort die Handlung zu lernen. Dieser stellte sich so wohl an, daß er alle Jahr seiner Mutter von dem Erwerb schicken konnte. Einmal sandte er ihr eine Platte von purem Gold, aber schwarz angestrichen, neben andern Waaren. …

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Jungfer Eli aus Münster

Vor hundert und mehr Jahren lebte in dem münsterischen Stift Frekenhorst eine Abtissin, eine sehr fromme Frau, bei dieser diente eine Haushälterin, Jungfer Eli genannt, die war bös und geitzig und wenn arme Leute kamen, ein Allmosen zu bitten, trieb sie sie mit einer Peitsche fort und band die kleine Glocke vor der Tür fest, daß …

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Ein unglückliches Kristall-Schauen

Eine schöne und adliche Jungfrau und ein edler Jüngling trugen heftige Liebe zu einander, sie aber konnte von ihren Stief-Eltern die Erlaubniß zur Verheiratung nicht erlangen, worüber sie beide in großer Trauer lebten. Nun begab sich, daß ein altes Weib, welches Zutritt im Hause hatte, zu der Jungfrau kam, sie tröstete und sprach: der, den …

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Sagen zur Andreas-Nacht

Es ist Glaube, daß ein Mädchen in der Andreas-Nacht (13. Dezember), Thomas-Nacht, Christ-Nacht und Neujahrs-Nacht seinen zukünftigen Liebsten einladen und sehen kann. Es muß einen Tisch für zwei decken, es dürfen aber keine Gabeln dabei sein. Was der Liebhaber beim Weggehen zurückläßt, muß sorgfältig aufgehoben werden, er kommt dann zu derjenigen, die es besitzt und …

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Die verschütteten Silber-Gruben

Die reichsten Silberbergwerke am Harz waren die schon seit langen Jahren eingegangenen beiden Gruben: der große Johann und der goldene Altar (eventuell bei Andreasberg?). Davon geht folgende Sage. Vorzeiten, als die Gruben noch bebaut wurden, war ein Steiger darüber gesetzt, der hatte einmal, als der Gewinn groß war, ein paar reiche Stufen bei Seite gelegt, …

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Das Hündlein von Bretta

In der Rheinpfalz, besonders im Kraichgau, geht unter den Leuten das Sprichwort um, wenn von übel belohnter Treue die Rede ist: „es geschieht dir, wie dem Hündchen zu Bretten.“ Die Volkesage davon muß schon alt sein und namentlich spielt auch Fischart an zwei verschiedenen Stellen darauf an. In dem Städtchens Bretten lebte vorzeiten ein Mann, …

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König Grünewald

Auf dem Christenberg in Oberhessen wohnte vor Alters ein König und da stand auch sein Schloß. Er hatte auch eine einzige Tochter, auf die er gar viel hielt und die wunderbare Gaben besaß. Nun kam einmal sein Feind, ein König, der hieß Grünewald und belagerte ihn in seinem Schlosse, und als die Belagerung lange dauerte, so sprach dem …

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Die Roggenmume

In der Mark Brandenburg geht unter den Landleuten eine Sage von der Roggen-Muhme, die im Kornfeld stecke, weshalb die Kinder sich hineinzugehen fürchten. Im Jahr 1662 erzählte auch die Saalfelder Frau dem Prätorius: ein dortiger Edelmann habe eine Sechswöchnerin von seinen Unterthanen gezwungen, zur Erntezeit Garben zu binden. Die Frau nahm ihr junges, säugendes Kindlein …

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